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Kultur & Campus & Stadt

 

Die einen wollen eine Kultur „Von Studierenden – für Studierende“, andere wollen „Kultur für Alle“, wieder andere wollen vielleicht sogar mit der universitäts-eigenen Kultur in der großen weiten Welt repräsentieren. Man könnte fast sagen: „Viele Köche verderben den Brei“.

Die Gründungsväter des Studentischen Kulturzentrums am KIT wollten jedenfalls ein offenes Haus, das Studierende der Karlsruher Hochschulen ebenso zum Besuch einladen sollte wie Bürger der Stadt Karlsruhe. Es soll Karlsruher geben, die den Campus insgeheim als einen Fremdkörper mitten in der Stadt betrachten – sie sprechen das aber selten aus, so wie manche Mitglieder des KIT denken, dass dieses doch sich selbst genüge und die städtischen Besucher links liegen lassen könnte (was sie aber genauso selten aussprechen).

So ist es nicht weiter verwunderlich, dass die Leiterin des Karlsruher Kulturamtes, Dr. Susanne Asche, bei einem Kulturfrühstück von der „imaginären Mauer“ sprach, die Campus und Stadt von einander trenne. Gerade deswegen muss es Aufgabe eines von Universität, einem akademischen Förderverein und dem Studentenwerk gegründeten Kulturzentrums sein, diese Mauer auf keinen Fall zu erhöhen, sondern alles Mögliche zu unternehmen, um sie abzubauen.

Es ist vielleicht verständlich, dass Studierende eine Neigung dazu haben, sich abzugrenzen und sozusagen eine „eigene Welt“ zimmern wollen. Vielleicht sind das gewisse Nachwehen einer Jugendkultur, die manche gerne ins Studium verlängern wollen. Jedoch sollten sich Einrichtungen, die praktisch vom Gesetz her vorgeschriebene Aufgaben haben, auf Maximen, die in der Auswirkung diskriminierend sind, nicht einlassen.

Zugespitzt gesagt: was soll denn der städtische Bürger denken, wenn er „Von Studierende – Für Studierende“ liest? Er kann sich nur sagen: „Da habe ich offenbar nichts zu suchen!“ Das Kulturzentrum schließt sich also solchen Vorstellungen nicht an.

Es bleibt dabei – im Studentenhaus gilt: „Kultur für Alle!“